Wetterrückblick Januar 2018
Extrem milder und sonnenscheinarmer Januar
In einem der wärmsten Januare seit Messbeginn im Raum Düren gab es keinen oder nur wenig Frost. Sturm, Regen und viele Wolken ließen ungute Erinnerungen zurück, besonders Orkan FRIEDERIKE verbreitete Angst und Schrecken. Schauen wir uns die einzelnen Parameter und ihre Besonderheiten mal genauer an.
Nach einem sehr milden Dezember war auch der Januar zwischen Jülich und Vettweiß überall 3 Grad wärmer als der Mittelwert des Zeitraums 1981-2010.
In den Statistiken des Raumes Düren-Jülich belegt der vergangene Monat einen Platz unter den fünf wärmsten Januaren seit 1937:
- 1975 mit 6,8 Grad
- 2007 mit 6,8 Grad
- 2008 mit 6,2 Grad
- 1988 mit 6,1 Grad
- 2018 mit 6,1 Grad
Auch in den Hochlagen der Rureifel zwischen 500 und 600 m Höhe war der zweite Wintermonat 3,0 bis 3,5 Grad zu warm. In Vossenack betrug der Mittelwert 3,9 Grad, hier war es der wärmste Januar seit 2008.
Die höchsten Temperaturen des Monats wurden am 4. und 24. gemessen, 9-10 Grad auf den Höhenzügen und 12-15 Grad im Großraum Düren (Hoven 14,9°, Nörvenich 14,5° und Düren 14,4°).
Besonders die extrem milden Nächte schlugen sich in der Statistik nieder. Die bisherigen Rekordhalter (Januar 1988 und 1975) bekamen einen weiteren Monat hinzugefügt, denn auch im Januar 2018 gab es in Düren, Jülich und Vettweiß keinen Frost. Man konnte in diesem Jahr beruhigt die Sommerpflanzen auf der Terrasse stehen lassen. Nur in den Tallagen der Flüsse wurde örtlich schwache Frostnächte notiert (Flughafen Nörvenich -2,0°, Heimbach -0,2°). Spitzenreiter beim Frost in der Rureifel waren Vossenack mit 11 Frosttagen, Kermeter Wilder Pfad mit 7 Frosttagen.
Die warmen Atlantikwinde schickten beständig Tiefdruckgebiete mit kompakten Wolkenpaketen ins Rheinland. Die Sonne fehlte an vielen Tagen gänzlich und man konnte wirklich depressiv werden. Zum Glück gab es bereits blühende Schneeglöckchen und erste Krokusse als Vorboten des Frühlings.
Die Sonnenscheinsummen blieben deutlich unter den Mittelwerten:
Drove 54 Stunden, Zülpich 40, Düren 39, Nörvenich 34, Schmidt 33, Heimbach 26 und Hasenfeld 23 Stunden.
Seit mindestens 1945 war der Zeitraum vom 1.12. bis 31.1. noch nie so sonnenscheinarm wie in diesem Winter.
Das auf und ab beim Luftdruck spiegelt die bewegte Atmosphäre im vergangenen Monat wieder. 988 hPa am 3. Januar bei Sturmtief BURGLIND und am 28. Januar endlich Hochdruck mit 1033 hPa. Neben BURGLIND war es vor allem der Orkan FRIEDERIKE (18.1.) der mit enormen Böen den Alltag durcheinander wirbelte. Der verursachte Schaden in den Wäldern durch diese beiden Winterstürme war enorm.
Hier einige Spitzenwerte aus der Zugbahn:
Nörvenich 117 km, Inden 110 km, Düren 109 km/h, Aldenhoven 102 km, Hasenfeld 92 km, Hürtgenwald-Brandenberg 90 km und Heimbach 76 km. FRIEDERIKE war der heftigste Orkan seit KYRILL 2007 (auch am 18. Januar).
Sehr groß waren die Unterschiede beim Niederschlag. Die Eifel lag fast ständig im Wolkenstau aus Richtung SW bis West, so dass sich hier große Summen addierten.
Im Hohen Venn fielen 211 l/qm, in Vettweiß dagegen im Eifelschatten 57 l/qm. Besonders der Monatsanfang und die Monatsmitte waren sehr nass. Die Abweichungen vom Mittelwert betrugen durchweg 130-190%, dennoch blieb das große Hochwasser wie an Rhein und Mosel bei uns aus. Zum Vergleich hier wieder einige Summe aus dem Kreis Düren:
Nörvenich und Düren 65 l, Vlatten und Drove 69 l, Hoven und Hambach 71 l, Inden 73 l, Heimbach 93 l, Schmidt 97 l, Hasenfeld 99 l, Brandenberg 101 l, Hergarten und Kermeter 103 l und Vossenack 115 l/qm.
Für alle Wintersportler war der Januar ein schneearmer Monat. Im Flachland bis auf 400 m Höhe waren es maximal 2-8 cm Schneedecke und auf den Höhen 10-15 cm. Der kurze Wintersporthöhepunkt dauerte nur vom 20. bis 23. Januar.