Wetterrückblick Januar 2014
Mildes Januarwetter ohne Schneedecke im Flachland. Auch bis Karneval keine Schneedecke
Nach dem milden Dezember wurde das schneelose Wetter in den Niederungen auch im Januar fortgesetzt. Erst im letzten Monatsdrittel gab es oberhalb von 500 m die ersten dünnen Schneedecken. Leider ist auch bis Weiberfastnacht in den Niederungen nicht mit Schnee zu rechnen, die Wintersportler müssen weiter joggen.
Beim Blick auf die Januarwetterdaten im Kreis Düren fallen zuerst die viel zu hohen Temperaturen auf. Mit einer Mitteltemperatur von +5,6 Grad zwischen Vettweiß und Düren (Jülich sogar 2,7 Grad) wurde der Langzeitwert um 3 Grad übertroffen. In den Höhengebieten der Rureifel lagen die Durchschnittswertewerte bei 4,6 Grad in Schmidt und 3,7 Grad in Vossenack. In den ersten drei Januarwochen wurden fast überall Plusgrade gemessen, erst danach wurde es von Osten etwas kühler. Den Höchstwert von 16,2 Grad (6.1.) konnte die Station am Stadtrand von Düren messen (Niederzier-Hambach bis 15,6 Grad).
Während die Ostdeutschen und die Westfalen bei -20 Grad Ende Januar froren, war im Rheinland oft sonniges Frühlingswetter mit ersten Frühblühern zu beobachten. An den Wetterstationen Nörvenich und Jülich wurden schlappe Minima von -2,4 bzw. -2,2 Grad gemessen. So schwachen Januarfrost gab es seit 1937 im Raum Düren nur dreimal: in Düren 1948 mit -1,6 Grad, Nörvenich 1975 mit -1,8 Grad und Jülich 1988 mit -1,7 Grad. Kältester Ort des Kreises war Hergarten-Vlatten mit -3,9 Grad (am Erdboden -6,5 Grad im Dürener Rurtal).
Auch die Niederschlagswerte fielen im milden und sehr sonnigen Januar aus dem üblichen Rahmen. Gerade mal 50% der Langzeitwerte fielen in den verschiedenen Höhenlagen. Die trockensten Orte des Kreises waren Düren und Vettweiß (23 l/qm), Hoven (22 l), sowie Jülich und Hambach mit 25 l/qm. Die feuchtesten Standorte waren in der Rureifel zwischen Heimbach (44 l), Schmidt (50 l) und Vossenack 61 l/qm.
Erst am 31.1. konnte am Weißen Stein in Udenbreth der Lift in Betrieb gehen (aber nur für drei Tage).
Wie schon im Dezember, so war auch in Januar die Sonnenscheindauer deutlich überdurchschnittlich. Bei einem Plus von 20-30% konnten sich alle Solarzellenbesitzer die Hände reiben. Hier einige Werte zum Vergleich: Tallage Heimbach 44 Stunden, Vossenack 45, Schmidt-Harscheid, Nörvenich 80, Jülich 84, Düren 90, Zülpich 92 Stunden und in Drove 118 Stunden. In den vergangenen 75 Jahren gab es rund um Düren keinen vergleichbar sonnigen Winter wie bisher in den Monaten Dezember und Januar zusammen.
Zu diesen „spätherbstlichen“ Kapriolen passen auch die vielen Sturmtiefs mit Böen von 65-80 km/h. Am Rande des Tagebaus Hambach wurden am 3. Januar sogar Böen bis 105 km/h gemessen. Auf der Rückseite der Eifel lösten diese meist südwestlichen Winde die Wolken auf und ermöglichten somit soviel Sonnenschein am Eifelosthang.
Die ersten Kraniche werden seit Ende Januar auch schon beobachtet, der Frühling scheint in diesem Jahr recht früh zu kommen. Die Natur hat bereits ein Vorsprung von gut vier Wochen. Im Raum Zülpich wurden am 4.2. bereits die ersten Frühkartoffeln in den Boden gebracht. Wollen wir hoffen das späte Fröste die frühen Blüten Ende Februar oder im März nicht noch zerstören.