Wetterrückblicke von Andy Holz

Wetterrückblick 2022

Das Wetterjahr 2022

Sonnig, warm und trocken

Wärmstes Jahr seit Aufzeichnungen

 

Das Jahr 2022 startete, wie das Jahr 2021 endete, mit Rekordmilde. Oft ging es mit zweistelligen Temperaturen in das Jahr 2022. Dazu wurden in der Voreifel bis zu 16 Grad erreicht, in Vossenack immerhin noch 11.8 Grad an Neujahr und 12.1 Grad am 2. Januar. Aber schon nach Dreikönige hat die Wärme deutlich nachgelassen und es wurde wechselhaft, oft nasskalt und im Hohen Venn kamen zumindest 20 bis 30 cm Schnee zustande um den 10. Januar herum. Nach einer ruhigen Inversionswetterlage wurde es wieder deutlich wechselhafter, vor allem zum Monatsende. So startete das Jahr 2022 insgesamt leicht zu mild und nass. Im Februar verschärften sich die regnerischen Wetterlagen, vor allem gab es mit den Stürmen XANDRA, YLENIA, ZEYNEP und ANTONIA um und nach Monatsmitte auch richtig stürmisches Wetter mit teils orkanartigen Böen, sowie Orkanböen von 118 km/h mit Tief ZEYNEP in Nörvenich. Am 6. Februar wurde mit 47 l/qm an meiner Wetterstation in Hürtgenwald-Vossenack die höchste Tagesniederschlagsmenge im Jahr 2022 gemessen. Erst im letzten Februardrittel setzte sich prompt deutlich ruhigeres Wetter durch mit Sonnenanteilen. Das Ganze setzte sich im gesamten März fort mit beständigen Hochdruckwetterlagen, wobei längere wärmere Phasen sich mit kälteren Phasen abwechselten. Oft hatten wir es mit einer östlichen Grundwetterlage zu tun, die dann einen extrem sonnigen März hervorbrachte. So gab es so viel Sonne wie an einen normalen Juli. Mit 15 l/qm Monatsniederschlag in Hürtgenwald-Vossenack war der März viel zu trocken. Mit einem eiskalten Start ging es in den April. So reichte es am 2. April in Vossenack gar für einen Eistag mit -0.3 Grad Tageshöchsttemperatur und das war sogar noch kälter als im gesamten Winter 2021/2022, wo es nur einen Eistag mit -0.1 Grad Höchsttemperatur gab. Verbunden war es auch mit Schnee, so dass in Vossenack 22 cm und in Simmerath 26 cm am 2. April lagen. Es folgte ein paar Tage wechselhafte Witterung, ehe um Monatsmitte viele trockene Tage anstanden mit immer wieder Sonne. Die Temperaturen erholten sich, erreichten teilweise auch mal 20 Grad, ehe zum Monatsende durch die östlich geprägten Wetterlagen kälter wurde. So kam kein Wonnemonatfeeling auf und der April war dann unterm Strich leicht zu kalt, Sonne und Niederschlag im Normalbereich. Der Mai startete unterkühlt, teils mit weniger als 5 Grad in der Walpurgisnacht. Erst zum Ende der ersten Maidekade erreichte uns deutlich wärmere Luft mit den ersten Sommertagen in den Niederungen und auch in Hürtgenwald-Vossenack am 11. Mai. Kurz nach Monatsmitte ging es sogar auf bis zu 31 Grad in der Voreifel und 27.8 Grad in Vossenack. Aber es kamen schnell die ersten sommerlichen Gewitter mit Hagelschlag (2 cm Durchmesser) am 19. Mai in der Rureifel. Am 20. Mai drohte eine Schwergewitterlage in unserer Region. Jedoch blieben wir weitgehend verschont, während es bei Arnsberg und Lippstadt einen Tornado gab, in der Südeifel Superzellen mit teilweise 4 cm dickem Hagelschlag. So hatte der Mai insgesamt eine sommerliche Duftnote hinlegen können und die Sonne schien insgesamt überdurchschnittlich viel. Der Juni hatte vieles dabei, besonders Sonne. Im Schnitt schien die Sonne gut 8.5 Stunden pro Tag. Bei den Temperaturen ging es auf und ab, ehe nach Monatsmitte die erste Hitzewelle uns erfasste. Am 18. Juni wurden in Vossenack 31.7 Grad erreicht, im Hohen Venn knapp 30 Grad und in der Voreifel teils die 35-Grad-Marke geknackt wurde. Nur ein Tag später war es oft nur noch 15 bis 20 Grad in kühler Nordseeluft. Aber im letzten Junidrittel gab es oft wieder sommerliches Wetter, lokal auch mit dem ein oder anderen Gewitterguss. Insgesamt war der Juni in Sachen Niederschlag normal und insgesamt 1 bis 1.5 K zu warm. Der Juli legte insgesamt einen relativ kühlen Start hin, aber einen trockenen Start. Die Sonne war oft mit dabei, die wiederum 25 Prozent mehr schien als normal. Hohe Verdunstungsraten und kaum Niederschlag verschärften die Trockenheit in unserer Region mit dem Höhepunkt zum 19. Juli. Zwei Tage vorher noch teils am Bodenfrost vorbei, dann 39 bis 40 Grad an manchen Ecken, wie in Aachen-Maastricht mit 39.5 Grad, 39.3 Grad in Geilenkirchen, 39.1 Grad in Selfkant, 38.9 Grad in Eschweiler, 36.1 Grad in Vossenack und Schmidt und immer noch 34.5 Grad oben in Mützenich. Bei Luftfeuchtigkeitswerten von teils nur 10 Prozent erreichte die Waldbrandgefahr die höchste Stufe. Im letzten Julidrittel stellte sich oft sommerliches Wetter ein ohne Hitze, aber die Trockenheit blieb. Insgesamt ein sehr trockener, sonniger und nur etwas zu warmer Juli. Die sommerliche Beständigkeit setzte sich im August nahtlos fort mit auch wieder Hitze von bis zu 35 Grad am 4. August, ehe am 5. August mit legendlich 5 l/qm Niederschlag in Vossenack die höchste Tagesniederschlagsmenge des Augustes gemessen wurde, während sonst Trockenheit und Dürre ohne Ende herrschte, ausgeprägter als im Jahr 2018 oder 2020. Es folgten viele sonnige und hochsommerliche Tage von oft mehr als 25 oder 30 Grad und der Monat ging 3 K zu warm zu Ende, erheblich zu trocken und die Sonne leistete extreme Arbeit mit durchschnittlich 9 bis 10 Stunden pro Tag! Der Spätsommer setzte sich bis zum 13. September fort mit weniger Unterbrechung, ehe danach bis zum Monatsende der Herbst seine Muskeln spielen ließ. Kräftige Duschen, teils mit Wind und viele Tage mit weniger als 15 Grad dominierten in der zweiten Septemberhälfte. Die Dürre wurde damit deutlich gelindert, weil doppelt so viel Niederschlag als an einem normalen September fiel. Temperatur und Sonnenscheindauer waren insgesamt ausgeglichen. Erst Bodenfröste gab es um den 21. September im Hohen Venn. Dann kam der Oktober, ein Monat, der wärmer als ein durchschnittlicher Mai war. Ganz besonders, es gab kein Frost, aber auch keinen Tag mit einer Höchsttemperatur von unter 10 Grad in Vossenack. So konnten die Heizungen in der Energiekrise oft auf Sparflamme laufen oder gar ausbleiben. Besonders am Monatsende war es extrem warm mit z.B. 22.6 Grad am 29. Oktober in Vossenack. In der Voreifel gab es sogar noch letzte Sommertage mit mehr als 25 Grad, wie in Drove am 28. Und 29. Oktober. So stellte sich das Bild des Sommers wieder ein, zu warm, zu sonnig und der Oktober wieder mal zu trocken. Der November brachte es auch auf ein Werk, komplett frostfrei zu bleiben. Der letzte meteorologische Herbstmonat präsentierte sich nur selten mal richtig grau, während sonst mit Sonne und Höhenwärme zwischen Vossenack-Simmerath und Hohes Venn im Martinisommer verbreitet 18 bis knapp 21 Grad gemessen wurden. Erst in der zweiten Novemberhälfte wurde es wechselhafter und die Temperaturen passten sich dem Monat. Ein insgesamt zu sonniger (1.5-fache), zu milder (2.5 K) und zu trockener November (60 % eines normalen Novembers). Dann kam der Dezember mit den zwei Gesichtern, erst mit dem ersten Schnee (12 cm am 5. Dezember), dann mit Sonne und Kälte, ehe pünktlich das Weihnachtstauwetter mit Rekordmilde unsere Region flutete. Tagelang Dauerfrost, in windarmen Senken teils nur -10 Grad gab es zwischen 3. Und 4. Advent. In Muldenlagen wurde es bis zu -16 Grad kalt. An Weihnachten waren die Temperaturen zweistellig, an Silvester frühlingshaft mit bis zu 18 Grad in der Voreifel und 15.3 Grad in Vossenack. Die Tagesmitteltemperatur lag an Silvester höher als an einem normalen Maitag. Das sind neue Dezemberrekorde und von der Extremität her genauso gleich zu sehen wie die extreme Hitze Ende Juli 2019 mit teils mehr als 40 Grad, nur das es in manchen Medien uninteressant anhört wie jetzt 40 Grad und mehr. So war der Dezember anfangs 4 K zu kalt, mit dem extrem milden Ausgang nur noch normal, wie auch der Niederschlag. Es war der einzige Monat mit zu wenig Sonne, während sonst ein Rekordsonnenjahr endet.

Mit bis zu 2300 Sonnenstunden in der Voreifel war es das sonnigste Jahr und neben 2020 auch das wärmste Jahr. An meiner Wetterstation in Vossenack war 2022 das wärmste Jahr sogar mit 10.46 Grad im Mittel, nachdem die extreme Silvestermilde das Jahr 2020 mit 10.40 Grad im Mittel noch eingeholt hat. Niederschlag fiel überall sehr wenig, in Vossenack nur 747 l/qm und somit über 200 l/qm weniger als an einem normalen Jahr und das dritttrockenste Jahr nach 2003 (653 l/qm) und 1976 (742 l/qm) der letzten 63 Jahre. Also 2022 war wieder deutlich geprägt von Wärme, ungleichen Niederschlägen und längeren Trockenperioden und das schon zum vierten Mal in den letzten 5 Jahren.                   

 

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