Wetterrückblicke von Andy Holz

Wetterrückblick 2019 von Andy Holz

Das Jahr 2019

Das Jahr 2019 startete windig, trübe und vorallem mild mit oft mehr als 5 Grad zum Jahresbeginn. Schuld war das Hoch ANGELA über dem Atlantik, dass über 3 Wochen ums Hoch selber herum Fronten und feuchte Nordseeluft zu uns lenkte. Diese siffige und eingerostete Wetterlage bescherte in unserer Region viel Nass, während der Alpenraum im Tiefschnee versank. Oft fielen 1 bis 2 Meter Schnee, in Staulagen bis zu 5 Meter. Die trübe Wetterlage endete im letzten Januardrittel und es setzte sich ruhiges Hochwinterwetter durch, auch wenn schneemäßig eher spärlich war. Zur totalen Mondfinsternis wurden schon die kältesten Temperaturen des Jahres gemessen mit bis zu -17 Grad in Elsenborn und Küchelscheid, -9 Grad in Drove und Mützenich, sowie -8 Grad in Vossenack am frühen Morgen des 21. Januars. Es folgten ein paar schöne, teils auch trübe Dauerfrosttage mit auch mal bis zu 10 cm Schnee in Jülich am 23. Januar. Dort lag dann mehr Schnee als im hohen Venn, kommt auch sehr selten vor. Ende Januar kam dann Tief MARTIN mit reichlich Niederschlag und dieser fiel in der Eifel auch als Schnee mit Mengen von 25 bis 40 cm, während es im Tiefland schneelos und nasskalt blieb. Der Februar startete noch winterlich, aber dem Winter ging schnell die Puste aus. Vermehrt Hochdruck und vorallem milde Lüfte setzten sich zu Februarmitte durch. Dazu ging es in manchen Ecken auf über 18 Grad (Vossenack) rauf mit teils rekordverdächtigen Temperaturen und bei so manchen (wie bei mir) war Angrillen am 16. Februar angesagt. Bis Februarende blieb es außergewöhnlich mild und am 27. Februar wurden noch höhere Temperaturen gemessen mit flächendeckend 18 bis 21 Grad mit maximal 21.3 Grad in Rott. Die ersten Frühblüher waren dann schnell draußen, ehe es zur Karnevalszeit zunehmend kühler, deutlich windiger und vorallem usseliger wurde mit durchziehenden Fronten mit teils schweren Sturmböen an Rosenmontag. Das Ganze setzte sich bis Märzmitte fort mit abwechselnd milden Luftmassen, aber auch sehr labile und höhenkalte Luftmassen, die dann am 13. März den verheerenden Tornado in Roetgen verursachte mit über 40 beschädigten Häusern, hektarweise völlig zerstörter Wald und auch fünf leichtverletzte Personen und das bei teilweise 260 km/h. Das usselige und eher unfrühlingshafte Werk setzte sich bis Märzende fort, aber es gab zwischendurch auch wieder freundliche und vorallem trockene Momente bei einem viel zu nassen März. Der April legte nur wenig launisch los mit leicht wechselhaftem Wetter und normalen Temperaturen, ehe es in der zweiten Aprildekade sehr kühle Luft uns heimsiuchte mit tiefen einstelligen Temperaturen, letzten Schneeschauern und teils mäßigen Nachtfrösten. Aber schon in der Osterwoche wurde es deutlich wärmer und an Ostern selber konnten wir Sonne pur genießen bei verbreitet 20 bis 26 Grad. Erst zum Ende des Monats wurde es launischer und kälterm aber der April war sonnig und vorallem viel zu trocken. Der Mai startete kalt erwischt mit spätem Schnee am 4. Mai. So wurden in Morsbach 11 cm Schnee gemessen, in Vossenack auch 10 cm von der späten Schneedecke. Es folgte Aprilwetter und trotz der kräftigen Sonne ging es teils nicht über 7 Grad rauf. Oft kühl und immer wieder leicht durchwachsen ging es durch den Mai und letztendlich war der Mai unwesentlich wärmer als der April und war der einzige zu kühle Monat im Jahr 2019. Zum Junistart setzte sich rasch der Sommer durch bei viel Sonne und 27 bis 32 Grad am 3. Juni, sowie viel Sonne. Danach gab es ein paar gewittrige und schwüle Tage bei oft 20 bis 26 Grad und am späten Abend des 5. Junis gab es in Teilen Hürtgenwaldes Hagel von bis zu 4 cm Durchmesser. Bis Monatsmitte folgte dann eine etwas kühlere und durchwachsene Phase, ehe der Sommer in der zweiten Monatshälfte und vorallem am monatsende dominierte bei oft Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen. Am 25. Juni wurden oft 31 bis 36 Grad erreicht bei zunehmender drückender Schwüle, jedoch ohne Regen und Gewitter. Der Boden trockenete so langsam wieder aus, gerade nach der Vorgeschichte des Vorgängersommers/-Jahres. Gerade in der Voreifel und in der Kölner Bucht fiel teils weniger Regen als im Vorjahr zur selben Zeit. Der Juli legte teils kühl los, aber weitgehend freundlich und vom 8. bis 10. Juli gab es in den Mulenlagen sogar Bodenfrost, aber nichts unübliches. Bis zum Ende der zweiten Dekade blieb es eher verhalten und durchwachsen, selten sommerlich, ehe dann der Hochsommer mit Rekordhitze im letzten Julidrittel so richtig aufdrehte. Dabei erreichte uns eine afrikanische Luftmasse via Südfrankreich und am 25. Juli wurden die höchsten Temperaturen des Jahres gemessen, meist sogar überhaupt. So waren es am Mont Rigi 34.9 Grad, Mützenich 35.8 Grad, Elsenborn 36.3 Grad, Vossenack 37.8 Grad, Lammersdorf 37.9 Grad, Nettersheim-Frohngau 38.0 Grad, Schmidt 38.1 Grad, Brandenberg 38.4 Grad, Aachen 38.7 Grad, Jülich 39.8 Grad, Heimbach und Soller 39.9 Grad, Drove 40.1 Grad, Geilenkirchen, Weilerswist und Nörvnich 40.6 Grad, Köln-Stammheim 41.1 Grad und Sinnersdorf 41.8 Grad. In der Nacht auf den 26. Juli ging es in Vossenack nicht unter 26.5 Grad, einer der höchst je gemessenen Tiefsttemperaturen in Deutschland. Nach der Hitze folgten die Blitze und lokal gab es sehr schwere Gewitter mit Hagelschlag, besonders im Raum Heimbach, Hasenfeld und Schmidt. Innerhalb am 26. und 27. Juli wurden lokal bis zu 140 l/qm Niederschlag gemessen, in Hasenfeld fielen am 27. sogar 63 l/qm in nur 41 Minuten. Aber meistens war der Juli viel zu trocken, denn die Gewitter beschränkten sich auf sehr lokalem Bereich. So gab es in vielen Regionen Trockenheit und oft schon die laubverfärbten Bäume. Nach einer längeren wechselhaften und normalen Wetterphase in den ersten zwei Augustdritteln, folgte dann Ende August erneut eine Phase Hochsommer mit Sonne, Schwüle und einzelnen lokalen Wärmegewittern bei oft 30 bis 35 Grad. So war auch der August ein sommerlicher Monat und der Sommer 2019 stand dem Vorgängersommer 2018 kaum nach und wir erlebten nach 2018 und 2003 den drittwärmsten Sommer. Während der Sommer 2003 als funfhundertjähriges Ereignis noch angepriesen wurde, ist der nach den Sommern 2018 und 2019 schnell wieder Geschichte. So sieht man deutlich, dass sich unser Gesamtwetterbild ändert und in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sich noch ändern wird klar in Richtung „Zu warm“ bzw. Sommer wie ein Sommer 2018 oder 2019 geht in die Normalität über. Aber die Trockenheit wurde in den letzen vier Monaten des Jahres 2019 sehr deutlich gelindert, denn pünktlich zum meteorologischen Herbst verabschiedete sich der Sommer und es setzte Normalität ein bei selten sommerlichen Temperaturen und dominierenden westlichen Grundwetterlagen. Es gab zwischendurch immer wieder freundliche und altweibersommerliche Momente, beschränkten sch oft nur auf ein bis zwei Tage. Das Ganze zog sich bis Ende Oktober fort mit nur leicht zu warmen Temperaturen, aber langsam doch nasserem Wetter in der Gesamtabrechnung. Nur um den 13. Oktober wurde es warm mit teilweise bis zu 26 Grad in der Voreifel und Kölner Bucht und immerhin noch 20 Grad im Hohen Venn. Der November setzte sich dann fort mit oft usseligem Wetter, meist auch viel Grau. Um den 18. November gab es dann den ersten und bisher einzigen Schnee im Winter 2019/20 mit kurz 25 cm Schnee am weißen Stein, 12-15 cm zwischen Lammersdorf und hohes Venn und 3 cm Matsch in Vossenack. Dagegen sah die Voreifel bisher noch keine einzige Schneeflocke, das Hohe Venn im Dezember auch nicht, denn es folgte ein viel zu milder Dezember mit wechselhaftem und oft windigem Wetter. Nur der erste Advent war noch so leicht winterlich mit tieferen Temperaturen, aber es folgte dann eine anhaltend milde Phase mit teilweise bis zu 18 Grad in Jülich und Geilenkirchen am 17. Dezember. Nach usseligem und mildem Weihnachtsfest klang das Jahr 2019 ruhig aus mit einer sonnigen und vorallem extrem trockenen Inversionswetterlage mit teils über 100 km Sichtweite und Luftfeuchtigkeitswerten wie eigentlich in der Wüste.

Insgesamt war das Jahr 2019 ein warmes Jahr, meist das dritt- oder viertwärmste überhaupt mit durchschnittlich 8.7 Grad in Mützenich, 9.8 Grad in Vossenack, 10.2 Grad in Rott, 10.3 Grad in Brandenberg, 11.5 Grad in Drove, 11.7 Grad in Soller und 12.3 Grad in Sinnersdorf bei Köln.

 Durch die letzten vier nasseren Monate fiel das Jahr 2019 niederschlagsreicher aus mit 659 l/qm in Sinnersdorf, 678 l/qm in Soller und 683 l/qm in Drove. Für die Voreifel und Kölner Bucht insgesamt normale Jahresniederschläge. Das selbe galt auch für die Rureifel mit 868 l/qm in Brandenberg und 963 l/qm in Vossenack, sowie 1107 l/qm an der Kalltalsperre. Am und im Hohen Venn war das Jahr insgesamt was zu trocken mit 868 l/qm in Rott und 925 l/qm in Mützenich.    

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