Jahresrückblick 2008

Jahresrückblick 2008 von Andy Holz


Wetterrückblick der Wetterstation Vossenack und der Region von Andy Holz



Sonnenscheinreiches, niederschlagreiches, aber recht kühles Jahr


Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

Ich möchte natürlich auch dem Jahr 2008 Revue passieren, zwar mit etwas Verspätung. Nach dem „Unwinter“ 2006/2007, war auch der Januar 2008 äußerst „unwinterlich“. Zwar begann der Januar  mit zwei Eistagen (2./3.1) in Vossenack, aber das waren schon die einzigen Eistage. Mit -6,9 Grad am 2. Januar war das Minimum des Januars schon erreicht. Ab dem 4.1 setzte eine konstante Westwetterlage ein, zwar nicht so niederschlagsreich, aber recht mild. An vier Tagen wurde sogar die 10-Grad-Marke geknackt an der Vossenacker Wetterstation. Im Flachland waren es sogar bis zu 14,3 Grad (Untermaubach). Mit einem Monatsmittel von 4 Grad fiel der Januar wieder viel zu mild aus. Vom Niederschlag her war der Januar mit einer Niederschlagsmenge von 74,2 l/qm eher etwas zu trocken.


Auch der Februar zeigte sich deutlich zu unwinterlich. Dabei gab es keinen einzigen Eistag, aber an 16 Tagen wurde die 10-Grad-Marke geknackt. Nur am Morgen des 2. Februars lagen an der Vossenacker Wetterstation 19 cm Schnee. Dieser Schnee ist innerhalb von drei bis vier Stunden heruntergekommen. So schnell der Schnee runterkam, so schnell war er auch wieder weg. Aber danach setzte sich nach einer kurzen Westwetterlage mit über 30 l/qm Niederschlag am 6.2 eine stabile Hochdruckwetterlage durch, die den ganzen Februar gestaltete.  Dabei setzte eine massive Inversion ein und ließ das Thermometer am 9. Februar auf 15,6 Grad steigen. Dabei konnte man sogar im T-Shirt den Nachmittag in Vossenack genießen. Auch der Rest des Februars war von viel Sonnenschein geprägt und es überwiegte doch eher der Frühling. Insgesamt gab es satte 141 Sonnenstunden in Vossenack. Am 16. Februar wurde in Vossenack ein sehr hoher Luftdruck von 1045 hPa gemessen. Dabei war es bei einem Monatsmittel von 4 Grad wieder zu mild und die Niederschlagsmenge von 85 l/qm war eher normal für den Februar. Am letzten Februartag erreichte uns das Orkantief „Emma“ und zog mit einer Gewitterfront am Morgen des ersten Märztages mit orkanartigen Böen über die Region hinweg. Besonders ereignisreich war der Durchzug des Tiefs „Fee“ in der Nacht vom 3.3 auf den 4.3. Dabei gab es in der Nacht heftige Schneefälle und am Morgen des 4.3 lagen an der Vossenacker Wetterstation 28 cm Schnee, aber der Schnee war innerhalb von zwei Tagen wieder verschwunden. Die erste Märzhälfte war eher von Westwetterlagen und Stürme geprägt. Dabei wechselten sich mildere mit kälteren Phasen ab. Doch die Karwoche zeigte sich winterlicher mit Schneeschauern. Zu Ostern kam dann die dicke weiße Überraschung. Es kam immer wieder zu kräftigen Schneeschauern und Schneefällen. Zwischendurch schien zwar die kräftige Frühlingssonne und erwärmte die Luft auf bis zu 6 Grad, aber die Schneedecke war ein Tag nach Ostern in Vossenack 25 cm dick. Im Hohen Venn war die Schneedecke sogar fast 60 cm dick, weil es dort auch etwas kälter war. Am 30. März war es überall frühlingshaft mit Sonne und angenehmen Südwinden. In Vossenack waren es 17,4 Grad und im Flachland wurde die 20-Grad-Marke erreicht. Insgesamt fiel der März (3,7 Grad) kälter aus als der Januar und der Februar und war wegen des Schnees am 4.3 und an Ostern deutlich schneereicher als der Januar. Wegen der hohen Tiefdruckaktivität in der ersten Märzhälfte fiel der März mit 169 l/qm Niederschlag deutlich zu nass aus. Der April fiel normal aus und es gab auch keine besonderen Ereignisse. Am 14. April fiel die höchste Tagesniederschlagsmenge mit 35,4 l/qm und am 28. April wurde in Vossenack mit 22,8 Grad erstmals die 20-Grad-Marke geknackt. Mit einer Mitteltemperatur von 6,8 Grad und einer Monatsniederschlagsmenge von 91,8 fiel der April normal aus. Die Sonne schien 136 Stunden lang, dass auch dem Normalwert entspricht.


Der Mai machte seinen Name alle Ehre. Der Monat startete mit viel Sonnenschein und Trockenheit. Am 9. Mai gab es den ersten Sommertag mit exakt 25,0 Grad in Vossenack. An 20 weiteren Tagen wurde die 20-Grad-Marke geknackt, wobei davon 2 Sommertage waren. Aber der Mai blieb von Unwettern nicht verschont. Am Morgen des 29. Mai wurde es um 10 Uhr morgens so dunkel, das sämtliche Straßenbeleuchtungen angingen. Während das Unwetter in Vossenack mit einer Niederschlagsmenge von „nur“ 21,6 l/qm in 20 Min eher in der Entwicklungsphase war, tobte sich das Unwetter über Düren, Kreuzau und Jülich richtig aus. Dort fielen bis an die 50 l/qm Niederschlag in nur 30-45 Minuten. Weil die Felder vorher kaum Wasser abbekamen, waren solche Regenmengen viel zu viel auf einmal. Der Kreis Düren sah ziemlich „wüst“ aus. Kanäle waren überfordert und in Düren sammelte sich der Hagel teilweise über 30 cm hoch. In der Nacht zum 30. Mai zog eine Gewitterbö vom Breisgau kommend über ganz Westdeutschland hinweg. Schwere Schäden gab es in der Südeifel und in der Stadt Krefeld, wobei dort Hagelgeschosse von 6 cm Durchmesser herunter prasselten. Insgesamt war der mai mit einem Monatsmittel von 14,6 Grad deutlich zu warm und es gab eine Niederschlagsmenge von 61 l/qm, wobei die Hälfte am 29. Mai und in der Nacht zum 30. Mai fiel. Mit fast 250 Sonnenstunden war der Mai auch viel zu sonnig.


Der Juni war von den Temperaturen her normal mit einem Monatsdurchschnitt von 15,7 Grad. Dabei gab es 5 Sommertage. Am wärmsten war es am 22. Juni mit 28,4 Grad in Vossenack, aber zum späten Abend zog ein sehr kurzes, aber schweres Gewitter über Vossenack hinweg. In 10 Minuten fielen 15 l/qm Niederschlag und es gab Hagel, sowie orkanartige Fallböen. Auch am Morgen des 25. Juni gab es starke Gewitter mit kräftigen Regenfällen. Dabei zogen zwei Gewitter über Vossenack hinweg und dabei fielen 30,2 l/qm Niederschlag. Vom Sonnenschein her war der Juni eher normal mit 200 Sonnenstunden, aber er war durch die gewittrigen Regengüsse mit 144 l/qm doch zu nass. Der Juli begann sommerlich. Am 2. Juli wurde die 30-Grad-Marke geknackt und das Thermometer erreichte in Vossenack 32,8 Grad und das war auch schon bereits der heißeste Tag des Jahres. Schon am Nachmittag zog eine gewittrige Regenfront durch und es stellte sich drei Wochen lang bescheidenes Wetter ein. Die 20-Grad-Marke wurde selten geknackt  und es gab einen wechselhaften Mix aus Sonne, Wolken und immer wieder Regen/Schauer. Die sieben letzten Julitage waren schwülwarm und tropisch temperiert. Aber die Unwetter meldeten sich zurück. Besonders am 26. Juli wurde die Region stark betroffen. Vossenack wurde doch eher verschont mit 23 l/qm Niederschlag an dem Nachmittag. In Monschau kamen sogar 92 l/qm Niederschlag vom Himmel und sonst verbreitet fielen 40-70 l/qm Niederschlag vom Himmel. In Dortmund gab es sogar ein Jahrhundertunwetter. Durch ein vierstündiges Gewitter prasselten in der Zeit 205 l/qm Niederschlag vom Himmel. In den letzten Julitagen lagen die Temperaturen in Vossenack bei 25 bis 31 Grad und der Taupunkt lag bei konstant 18 bis 23 Grad, wobei diese Tage als sehr unangenehm empfunden wurde. Im Monatsmittel war der Juli von Temperatur und Sonnenscheindauer her völlig normal (16,4 Grad und 199 Stunden Sonne). Aber mit 144 l/qm war der Juli wieder zu nass. Insgesamt gab es 11 Sommertage, davon 2 Tropentage.


Der August fiel recht bescheiden aus und ist als normaler mitteleuropäischer Sommermonat einzustufen. Es gab 4 Sommertage, wobei der 6. August mit 29,2 Grad am wärmsten war. Am Nachmittag des 7. August zog eine Gewitterbö über Vossenack hinweg und hinterließ etwa 15 l/Niederschlag in kurzer Zeit und 3 sehr bescheidene Augustwochen.  Dabei ähnelte sich der August teilweise wie der August 2007. Die diesjährige Vossenacker Pool-Party fand am 22. August statt bei miserablen Außenbedingungen: viel Nieselregen und gerade mal 10 Grad. Aber vom Monatsmittel kam mit einer Temperatur von 16,1 Grad doch noch ein passabler Mittelwert heraus, immerhin 2 Grad wärmer als der „Horroraugust“ 2006. Die Niederschlagsmenge war mit 89 l/qm völlig normal, aber die Sonne schien mit 158 Stunden doch ein bisschen zu wenig. Doch der Herbst näherte sich sehr schnell. Bis zum 12. September merkte man noch nichts davon. Mit durchschnittlich 14,5 Grad begann der September recht passabel. Es gab noch zwei Sommertage und das Thermometer erreichte am 11. September immerhin noch 26,3 Grad an der Vossenacker Wetterstation. Ab dem 12. September zog der Herbst ein. Die Temperaturen fielen stark ab. Dabei wurde bis Ende September selten die 15-Grad-Marke geknackt und die 20-Grad-Marke wurde nicht mehr erreicht. Dabei gab es wiederholt kalte Nächte mit Tiefstwerten von deutlich unter 5 Grad mit vielen Bodenfrösten.  Die Sonnenscheinausbeute mit etwa 135 Stunden ist recht normal und auch der Monatsniederschlag mit 85 l/qm war auch im Normalen. Durch die sehr niedrigen Temperaturen in der zweiten Septemberhälfte war der September 2008 der kälteste September meiner Aufzeichnungen. Im Mittel kamen nur noch 11,2 Grad zustande, aber die Herbststürme blieben im September aus. Der Oktober startete relativ nass und auch recht kühl. Nur selten waren warme Tage dabei, da nur an zwei Tagen die 20-Grad-Marke überschritten wurde. Am 12. Oktober wurde es mit strahlendem Sonnenschein 22,2 Grad warm an der Vossenacker Wetterstation, wobei das Flachland mit 23,0 Grad in Drove kaum milder war.


Auch im Oktober gab es keinen Herbststurm, denn meist war der Oktober von ruhigem Wetter geprägt. Zum Monatsende gab es die ersten zwei Frostnächte der Wintersaison 08/09 und am Reformationstag fiel sogar schon Schneeregen. Insgesamt war der Oktober mit 8,7 Grad etwas zu kalt, mit 98 l/qm etwas zu niederschlagsreich und die Sonne schien mit 117 Stunden etwas zu viel. Der November startete zu mild. In den ersten drei Novemberwochen wurde die 10-Grad-Marke oft geknackt. Oft lagen die Temperaturen in Vossenack zwischen 10 und 15 Grad.  Doch im letzten Novemberdrittel stellte sich nasskaltes Wetter ein. Am 21. November zog ein Herbststurm über die Region hinweg und in der Eifel stellte sich winterliches Wetter ein. Bei dem Durchzug des Tiefs „Jenny“ am 22.11/23.11 fielen auch in Vossenack etwa 15 cm Neuschnee. Er blieb bis zum Monatsende auch weitgehend liegen, obwohl es am letzten Novembertag nur noch Schneeflecken waren. Insgesamt fiel der November mit 5,0 Grad ein bisschen zu mild aus (etwa 0,5 Grad).  Es fiel aber relativ wenig Niederschlag mit einer Menge von 69 l/qm. Und dann waren wir gespannt, wie startet der Winter 2008/2009?? Und er startete erstmal sehr gut. Am Abend des 2. Dezembers setzte heftiger Schneefall ein, der bis zum Mittag des 3. Dezembers anhielt. Dabei fielen in Vossenack 21 cm Neuschnee, im Hohen Venn lagen zu dem Zeitpunkt sogar 40 cm Schnee. Dabei verwandelte sich Vossenack in eine Traumwinterlandschaft. Doch der Dezemberverlauf war oft trübe, teils auch sonnig und auch recht kühl. An keinem einzigen Dezembertag wurde in Vossenack die 10-Grad-Marke erreicht. An Weihnachten drehte die Strömung auf Nordost und der Winter zeigte sich von seiner kalten Seite. Von Weihnachten bis Silvester gab es durchgehend Sonnenschein, aber kein Schnee. Insgesamt gab es satte 22 Frosttage und auch 3 Eistage. Dementsprechend war der Dezember mit einem Monatsmittel von 0,6 Grad sogar deutlich zu kalt. Die Sonne schien mit 80 Stunden leicht zu viel, aber es gab wenig Niederschlag. In Vossenack fielen nur 66 l/qm Niederschlag, was auch was zu wenig ist.


Doch im Jahr 2008 gab es kaum Extreme. Es war ein relativ normales Jahr. Durch den sehr nassen März und sehr feuchten Sommer fiel im Jahr 2008 insgesamt 1182 l/qm Niederschlag vom Himmel. Meiner Statistik nach, reihte sich das Jahr 2008 direkt an zweiter Stelle ein nach dem verregneten Jahr 2007. Durch den recht kühlen März, dem bescheidenem Sommer und einer recht kalten zweiten Jahreshälfte war es im Jahr 2008 insgesamt 8,9 Grad mild. Dabei war es laut meiner Statistik das kälteste Jahr. Weil 1996 noch keine Aufzeichnungen gab, dürfte 1996 noch kälter gewesen sein in Vossenack.  Die Sonne schien doch relativ oft, besonders im Februar und Mai. Mit 1748 Stunden Sonnenschein in Vossenack, war es nur 2 % weniger sonnig, als das sonnenscheinreiche Jahr 2006.

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