Jahresrückblick 2007

Jahresrückblick 2007 von Andy Holz


Wetterrückblick 2007 der Wetterstation Vossenack und der Region von Andy Holz


Sehr geehrte Leser,

das Jahr 2007 ist vorbei und 2007 hat in Sachen Wetter viel Spannung und Überraschungen gesorgt. Es wurden hier an der Wetterstation in Vossenack und an anderen Wetterstationen hier in der Region wieder Rekorde gemessen. Der November und Dezember 2006 ist ja viel zu mild gewesen und das setze sich Anfang 2007 fort.


Bereits der Januar war in vielen Regionen bis zu 4 K zu mild gewesen. Häufig prägten kräftige Tiefdruckgebiete mit milder Luft und Feuchtigkeit den Januar. Besonders stark waren die Tiefdruckgebiete Karla, Franz und Kyrill. Orkanwirbel Kyrill war der stärkste von denen. Verbreitet wurden Windspitzen um 120 Stundenkilometer am Nachmittag des 18. Januars registriert. Die größte Windgeschwindigkeit im Flachland wurde am Düsseldorfer Flughafen mit 144 Stundenkilometer registriert. Im Bergland deutlich darüber bis zu 225 Stundenkilometer als Maximum an der Konkodiahütte in der Schweiz. Dabei peitsche der Regen den ganzen Tag waagerecht vom Himmel und es kamen verbreitet um 40 l/qm in 24 Stunden zusammen. Orkan Kyrill brachte besonders milde Luft mit und die Temperatur stieg auf +12 Grad in Vossenack und nahe 15 Grad im Flachland. In den Schweizer Alpentälern stieg das Thermometer mit ordentlicher Föhnunterstützung auf sagenhafte über 25 Grad an!! 13 Menschen verloren hier in Deutschland das Leben durch Kyrill und rund 25 Millionen Bäume wurden entwurzelt. In der Hocheifel, noch schlimmer das Sauerland, dort sah es katastrophal aus. Nach Kyrill konnte sich trockene kalte Luft hier in der Region bis zum 26. Januar festsetzen, wobei sie danach wieder durch atlantische Tiefdruckgebiete verdrängt wurde. Im Januar wurde ein Monatsmitteltemperatur von 4,5 Grad an der Wetterstation in Vossenack festgestellt in Düren sogar 7,0 Grad. Die Zahl der Frosttage (6) und Eistage (2) fiel gegenüber dem Januar 2006 richtig mager aus und es wurde kein Schnee gesichtet. Der Januar war mit 142 l/qm hier in Vossenack auch viel zu nass. 47 Sonnenstunden waren für den Januar auch zu wenig (Januar 2006: 138 Sonnenstunden!!!).


Zu dem Februar braucht man kaum was zu sagen. Er war mit 4,7 Grad im Mittel hier in Vossenack und mit 4,4 Grad in Schmidt bzw. 6,6 Grad in Hoven wieder viel zu mild. Am 8. Februar wurde die höchste Schneedecke des Winters 2006/2007 registriert mit mickrigen 8 Zentimetern in Vossenack. Rund um Inden und Jülich war der Winter 2006/2007 komplett grün. Am Karnevalsdienstag (20. Februar) stieg das Thermometer auf 15,3 Grad in Vossenack durch adiabatische Effekte aus der Hocheifel (Aachen sogar fast 18 Grad) und z.B. Düren und Inden waren mit 15,5 Grad mit Vossenack gleich. Der Februar war mit 97 Liter Niederschlag auf einem Quadratmeter wieder zu nass, wobei im Flachland nur etwa die Hälfte fiel. Der März fiel mit einer Durchschnittstemperatur von 5,6 Grad wieder zu mild aus, da die tiefste Temperatur nur bei -2,5 Grad in Vossenack lag am 20. März. In Vossenack und Schmidt gab es nur 4 bzw. 2 Frosttage, was 20 Tage weniger sind als im vergangenem Jahr. Es kamen etwa 84 l/qm Niederschlag an der Wetterstation Vossenack nieder, was etwa nur 10 % zu viel war und deshalb war der März unspektakulär.


Der April war das absolute Highlight im Jahr 2007. Dieser Monat stahl regelrecht dem Sommer die Show. Die Sonne schien fast den ganzen Monat durch und der April erreichte einen Sonnenstundenzahl von sagenhaften 300 Stunden hier in der Region. Dementsprechend fiel fast kein Niederschlag im diesem Monat mit 1,1 Liter auf einem Quadratmeter hier in Vossenack. Sonst fielen auch nur 0,2 l/qm (Inden) bis 2,1 l/qm (Heimbach) hier in der Region. Es herrschte vom 3. April bis zum 7. Mai absolute Trockenheit und die Waldbrandgefahrstufe stieg auf Stufe 5 an und es gab schon kleine Brände in Wäldern. Mit einem Monatsmittel von etwa 12 Grad war der April viel zu warm. Es gab 6 Sommertage mit einer Höchsttemperatur von 25,0 Grad und mehr. Am 14. April wurde mit 25,6 Grad der erste Sommertag im Jahr 2007 an der Vossenacker Wetterstation registriert, dass erheblich zu früh ist. Die absolute Spitze war der 24. April mit einer Höchsttemperatur von 28,4 Grad in Vossenack. Sonst lag die höchste Temperatur im April bei 26,5 Grad (Schmidt) bis 29,9 Grad (Kreuzau- Drove). Die 3 Frostnächte in Vossenack sind unrelevant, da das im April normal ist. Ab dem 7. Mai setzte der Regen wieder ein, aber wie!!! Der Mai war zwar mit 13,5 bis 15,0 Grad zu mild gewesen und der Sonnenschein mit 169 - 190 Stunden normal. Es kamen aber im Mai bereits 165 Liter Niederschlag auf einem Quadratmeter vom Vossenacker Himmel herunter, wobei am 22. Mai Unwetter von Vossenack bis ins Dürener Land aktiv waren. Diese Unwetter fielen lokal begrenzt aus, da die in 25 Grad schwüler Luft bei keiner Windbewegung, aber Kälte in der Höhe, entstanden sind. Diese Gewitter bewegten sich kaum. So fielen in Schmidt am diesem Tag nur 4 l/qm, während von Vossenack über Brandenberg nach Kreuzau im Schnitt etwa 50 l/qm in kurzer Zeit vom Himmel kamen. Schlammlawinen und Feuerwehreinsätze waren am Nachmittag und Abend die Folge gewesen. Ein Tornado in Kall-Sistig am 13. Mai war auch dabei und hat eine 30 km lange Schneise der Verwüstung da gelassen. Dieses Unwetter wurde kurz vor Ankunft am Hohen Venn noch an Vossenack südlich verdrängt. Ende Mai waren auch ein paar kräftige und blitzreiche Gewitter dabei. Die Höchsttemperatur vom April wurde im Mai nicht erreicht.


Die Unwetter setzten sich hier in der Region im Juni ebenfalls fort, besonders an den warmen Tagen vom 8. bis 11. Juni, die Vossenack eher verschonten. In Stolberg kamen am 8. Juni fast 80 l/qm vom Himmel und in Roetgen an allen vier Tagen etwa 100 l/qm vom Himmel. Am 10. Juni wurde das schwerste Gewitter (von der Blitzfrequenz her) des Jahres in Vossenack gesichtet, wobei vor der Hauptzelle eine vorschreitende Whals Mouth entstand (eine etwa 5 km breite rotierende Mammatusbewölkung). Dieses Gewitter produzierte eine 30 cm dicke Hagelschicht bei 4 cm dicken Hagelkörner in Bad Münstereifel und in Roetgen herrschten Uberflutungen. In Vossenack fielen an den vier Gewittertagen "nur" etwa 40 l/qm vom Himmel, im Monat gesamt 109 l/qm. Der Juni war mit 16,6 bis 18,5 Grad auch fast 2 K zu mild in der Region und somit waren 12 Monate hintereinander zu mild gewesen. Das Thermometer erreichte am 8. Juni 30,5 Grad in Vossenack, sonst 28,8 Grad (Heimbach) bis 32,4 Grad (Drove). Der Juli war ein ziemlich schlechter Monat in Sachen Wärme. Er war mit einem Monatsmittel von 16,2 (Vossenack) bis zu 18,8 Grad (Drove) der erste etwas zu kalte Monat, aber auch nur mit weniger als 0,5 K. Es gab einen Hick und Hack bei den Tageshöchsttemperaturen. Während an den meisten Tagen nur 16 bis 20 Grad herrschen, wurde es am 15. Juli plötzlich richtig heiß. Mit 33,0 Grad in Vossenack wurde der Höchstwert im Jahr 2007 gemessen. Von Heimbach über Düren bis Jülich Werte um 35 oder 36 Grad. Heißester Ort war Drove (36,2 Grad). Sonne war im Juli normal und der Niederschlag fiel mit 108 l/qm in Vossenack etwas zu viel aus. Im Flachland fiel nur etwa die Hälfte. Unwetter gab es im Juli keine, zogen an uns vorbei. Es herrschten noch weniger Sommertage als im April, aber es gab immerhin drei heiße Tage (über 30,0 Grad) in Vossenack. Aber die Anzahl der Tage mit weniger als 20,0 Grad waren einfach viel zu häufig anzutreffen.


Dieser Trend setze sich im August ebenfalls fort, nur der Niederschlag wurde mehr. Zweimal war der Fall gewesen, dass Cutt-Off-Wetterlagen viel Niederschlag produzierten. Diese Tiefdruckgebiete zogen sehr ungewöhnlich von Ost nach West mit jeder Menge Feuchtigkeit. Deshalb kamen in Vossenack 161 l/qm Niederschlag im August zusammen. Sonst wurden auch überall mehr als 100 l/qm Niederschlag festgehalten. Der August fiel mit einem Monatsmittel von 15,4 Grad (Vossenack) bis 17,0 Grad (Düren) nur wenig zu kühl aus. Die Anzahl der Sommertage blieb auch unter dem Wert vom April, weil die Anzahl der Tage mit einer Höchsttemperatur von unter 20,0 Grad erneut erheblich zu groß war. Die Sonnenscheindaueranzahl war normal (177 Std. in Vossenack). Der Herbst begann somit sehr früh, bereits schon im September. Mit einem Monatsmittel von 11,7 Grad bis 14,4 Grad war der September etwa 1 K zu kalt. In Schmidt, Brandenberg und Vossenack wurde kein Sommertag mehr registriert. Der Niederschlag war auch erstmal äußerst unspektakulär, bis Tief Faysal zuschlug. Es war wieder so ein Cutt-Off-Tief, dass aus dem Osten nach Westen zog. Innerhalb 18 Stunden wurden besonders im Eifelumfeld enorme Niederschlagsmengen gemessen, hier ein paar Beispiele: Bad Münstereifel 131 l/qm, Roetgen 94 l/qm, Vossenack 85 l/qm, Schmidt, Brandenberg und andere Nordeifelorte über 70 l/qm). Es kam zu Überflutungen, bes. Bad Münstereifel, Korneliemünster waren hart betroffen. Deswegen war der September wieder erheblich zu nass (151 l/qm in Vossenack). Die Sonnenscheinausbeute fiel etwa 15 Prozent weniger aus als üblich.


Der Oktober war golden d.h. zu sonnig, zu trocken, aber er war zu kalt. Es wurde ein Monatsmittel von etwa 9 Grad hier in der Region festgehalten. Die Tageshöchstwerte stiegen sehr selten über 20,0 Grad und an 10 Tagen wurden noch nicht mal 10 Grad gemessen (gilt für Vossenack). 20,6 Grad in Vossenack, sonst 20,0 Grad bis 23,4 Grad war das Maximum im Oktober. Der Oktober 2001 konnte es mit über 26,0 Grad in Vossenack noch besser, wobei Föhn verhalf. Bis zum 29. Oktober war es auch sehr trocken, während am diesem Tag 19,1 Liter in Vossenack auf einem Quadratmeter noch hinzukamen und sich schließlich auf 42 l/qm im Monat aufaddiert hat. Der November war sehr unspektakulär, nur er war mit 132 l/qm hier in Vossenack wieder zu nass. Im Flachland fielen nur um 50 l/qm und in der Eifel im Bereich, was in Vossenack herunterkam. Vom Monatsmittel her (4,5 bis 6,2 Grad) war der November normal gewesen. Selten über 10 Grad und es gab schon neun Frosttage hier in Vossenack. Der Dezember war auch eher von der normalen Sorte. 2,4 Grad (etwas zu mild) Mitteltemperatur, 115 l/qm Niederschlag (etwas zu viel) in Vossenack. Mit -7,4 Grad wurde hier in Vossenack am 16. Dezember die tiefste Temperatur des Jahres 2007 gemessen, während nachher Inversion einsetzte (22. Dez. +10,4 Grad in Vossenack, Schmidt sogar +12,5 Grad, im Gegenteil Einrur mit -5,0 Grad). Der richtige Winter in Sachen Schnee und Eiseskälte ist bis zum heutigem 2. Januar 2008 weiter aus geblieben. Nur 2 cm Schnee gab es am 15. November

und das wars bis jetzt schon bereit.



Das Jahr 2007 war mit 9,64 Grad etwas milder als 2006 mit 9,61 Grad. Es war meiner Aufzeichnungen nach aber deutlich zu nass mit 1309 l/qm und somit ist im Jahr 2007 knapp 200 l/qm mehr Niederschlag heruntergekommen als im unwetterreichen Jahr 2002. Sonnenscheindauer kann ich für Vossenack nicht beurteilen, weil der Sensor zweimal defekt war oder noch ist. 24 Sommertage, davon 6 heiße Tage gab es in Vossenack im ganzen Jahr 2007 ( im Gegensatz nur der Juli 2006 mit 27 Sommertagen, 10 heiße Tagen). Da kann man schon sehen wie schlecht der Sommer 2007 war. 4 Eistage und 43 Frosttage waren auch viel zu wenig, wegen des deutlich zu milden Winters 2006/2007.


Also erste Hälfte des Jahres zu mild, die andere Hälfte des Jahres eher zu kalt und viel zu nass.

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