Schwere Gewitter über der Eifel am 03.07.2010 (Spotting)
Der Juli startete mit der ersten kurzen Hitzewelle im diesem Sommer. Zwischen Hoch "Yari" und einem außergewöhnlich kräftigem Tief über Island, konnte heiße Luft afrikanischen Ursprungs in die Region geführt werden. Die Hitzewelle nahm am 2. Juli seinen Höhepunkt und bei einem Wechsel aus Sonne und Quellwölkchen wurde es sehr heiß. Heißester Ort Deutschlands und NRW´s war Krefeld mit 37,3 Grad. In der Region war Drove am heißesten mit 37,2 Grad, gefolgt von Düren-Gürzenich mit 36,1 Grad. In Brandenberg waren es 33,6 Grad und in Heimbach 33,3 Grad. In Vossenack waren es 31,7 Grad, Lammersdorf erreichte 31,0 Grad. Selbst auf den höchsten Höhen wurden 30 Grad erreicht oder überschritten mit 30,7 Grad in Mützenich und 29,9 Grad in Hellenthal-Miescheid.
Die Konvergenzzone der Kaltfront erreichte uns im Laufe der Nacht zum 3. Juli und die Luft konnte sich nicht mehr auskühlen und in Lammersdorf (22,7 Grad) und Vossenack (22,4 Grad) gab es eine rekordverdächtige Tropennacht.
Die Sonne heizte die Luft ein und die Luftfeuchtigkeit sank kaum ab und der Taupunkt ging hoch bis auf verbreitet 21 bis 23 Grad und diese Luftmasse war extrem schwül. Kurz vor 14 Uhr wurden die höchsten Temperaturen gemessen mit jeweils 34,4 Grad in Düren-Gürzenich und Drove. Heimbach und Brandenberg erreichten jeweils 31,4 Grad und Vossenack immerhin 30,2 Grad.
Schon um 11:45 Uhr gab es die ersten Quellwolken und um 12 Uhr schon die erste Auslöse im Kreis Euskirchen und bei Bonn.
Bis um 13 Uhr tat sich nicht viel, teilweise lösten sich die Quellwolken wieder auf
Doch um kurz vor 14 Uhr war dann der Punkt erreicht und es löste miittlerweile in der Eifelregion mehrmals aus
Über dem Buhlert und im Raum Steckenborn hat sich nun die erste Zelle entwickelt
man kann es auch auf dem Radar sehen
Fallstreifen über dem Buhlert
nur 15 Minuten später hat sich eine mächtige Cummulonimbus direkt vor der Tür Vossenacks entwickelt und es grummelte oft mit vielen Wolkenblitzen in der Cummulonimbus drin
die Unwetterzentrale warnte vor Schwergewitter (violett) im Raum Hürtgenwald, Simmerath und Monschau, sowie auch um Schleiden, anfangs erstmal vor Gewitter mit Starkregen und Hagel (rot).
um 14:15 Uhr fielen erste große Tropfen vom Himmel
die erste Gewitterzelle regnete sich über dem Buhlert aus
Die Temperatur sank richtung Taupunkt ab und es machte sich Nebel breit
Gegen 15:30 erreichte uns die kräftige Zelle, die auf dem Radarbildchen vom 13:45 Uhr noch nordwestlich von Luxemburg lag, aber in deutlich abgeschwächter Form und etwa 20-25 km/h Wind. Sonst war es meistens windstill um Vossenack.
In Vossenack gab es den lang ersehnten Regen, der aber teils kräftig war und gut 30,6 l/m² Niederschlag brachte. Das schwere Unwetter war nur knapp an Vossenack vorbei. Rund um Monschau und Simmerath gab es doch erheblichere Schäden (vollgelaufende Keller, umgestürzende Bäume, aufgespülte und abgerissene Wege) Hier mal ein paar Daten:
Monschau-Höfen 88,2 l/m²
Elsenborn 97 km/h (10 Bft.)
Simmerath-Erkensruhr 74,3 l/m²
Monschau-Mützenich 38,6 l/m² in einer halben Stunde
Schmidt 40 l/m²
Lammersdorf 31,2 l/m²
Drove 24,4 l/m²
Heimbach 21,0 l/m²
Brandenberg 14,5 l/m²
Düren 2,7 l/m²
Die Gewitter zogen in Richtung Kölner Bucht und nahmen nochmals Fahrt auf und es kamen 33 l/m² in der Kölner Innenstadt herunter und gut 41 l/m² in Pulheim in nur einer Stunde. Dabei wurde das Public-Viewing erheblich gestört.
Hier das Tagesdiagramm aus der Vossenacker Wetterstation
Zur Halbzeit bei dem Spiel Deutschland gegen Argentinien war das Gewitter abgezogen. Insgesamt war das Gewitter harmlos, keinerlei Strukturen wegen der Dampfluft und der Regen tat der Natur gut. Es soll nur eine kleine Dokumentation sein.
Skala von 0 bis 5: hier 0 (wegen Harmlosigkeit)
L.G. Andy