Wetterrückblicke von Karl Josef Linden seit Januar 2006

Wetterrückblick November 2007

 


Warme Föhnwinde und erster Schnee im November


Der letzte Herbstmonat führte die andauernde Serie zu kalter Monate seit Juli 2007 fort und dabei hatte der November so ruhig und warm begonnen.


Vom 1.-3. November und am 21./ 22. - in starkem Eifelföhn - stiegen die Höchstwerte kreisweit noch einmal auf angenehme Temperaturgrade. Die höher gelegenen Stationen Vossenack, Brandenberg und Schmidt erreichten 11-12 Grad und Spitzenwerte von 13,5 bis 14,0 Grad gab es in Düren, Nörvenich, Vettweiß,  Zülpich und Langerwehe.
Nach dem ersten Novemberwochenende wurde das Wetter aber turbulenter. Am 9.11. verwüstete Orkan „Tilo“ mit einer Sturmflut Teile der Nordseeküste. Auf der Rückseite des Sturms floss polare Kaltluft in den Kreis Düren und löste vor allem auf den Bergen einen ersten winterlichen Abschnitt aus.


Während in den östlichen Mittelgebirgen von NRW fast 50 cm Schnee fielen, wurde die Hocheifel am 9. November mit 3 - 5 cm ein wenig gezuckert. Es reichte aber am Weißen Stein bei Udenbreth für die ersten Rodelpartien des herannahenden Winters. Auch vom 14.-17. November lagen noch einmal 3 cm Schnee oberhalb von 400 m Seehöhe.


Über den Schneedecken wurden dann am 16. und 17. die niedrigsten Temperaturminima des Monats gemessen. Die Muldenlagen und die höchsten Stellen der Rureifelberge konnten diesmal die niedrigsten Werte messen:
Hergarten –4,3 Grad, Hürtgenwald-Brandenberg –4,5 Grad und Vossenack –4,6 Grad.
Auch am Stadtrand von  Düren wurden noch –3,1 Grad abgelesen, am Erdboden sogar –7,0 Grad.
Die Zahl der Frosttage schmerzte besonders bei den Energiekosten. Sie lag aber im Bereich des Normalen. Zwischen Jülich und Zülpich waren es 5 – 7 Frostnächte, in Vossenack 9. Die Frostanfälligkeit ist ein typischer Nachteil der Muldenlagen, das zeigt das Rurtal auch noch bei Düren, mit immerhin 12 Bodenfrostnächten.


Die mittlere Temperatur des November 2007 war mit 6,2 Grad in Düren (Abweichung von –0,2 Grad) leicht unterkühlt.
Als Service für unsere Leser stelle ich zum Vergleich die kältesten und winterlichsten November der letzten 75 Jahren dem November 2007 gegenüber:
1993 mit einer Mitteltemperatur von 1,7 Grad, 1985 mit 2,3 Grad und 1966 mit 3,2 Grad.
Die benachbarte Station Aachen zeigt im 19. Jahrhundert sogar hochwinterliche Novembermonate mit einer eisigen Mitteltemperatur von 0 Grad (1835,1836).


Insgesamt aber sind die Herbstmonate in der Jülich-Zülpicher Börde in den letzten 40 Jahren um erstaunliche 2,0 Grad wärmer geworden.
Nicht ganz unschuldig an der Kühle des diesjährigen Novembers waren die geringsten Sonnenstundensummen seit 20 Jahren (1987). Die Ergebnisse aus Nörvenich zeigen, dass die Sonnenarmut des November 2007 mit nur 45 Stunden hinter 1958 (31 Std.), 1976 (34 Std.) und 1987 (37 Std.) den vierten Platz der letzten 85 Jahre belegen.


Da konnte auch der Föhnwind vom 22.-24. November nichts mehr ausrichten. Er brachte bei Südwinden vor allem der Region Zülpich und Heimbach einige zusätzliche Sonnenstunden.
Auch die übrigen Stationen hatten wenig Sonnenschein: Heimbach 31, Inden 40, Zülpich 45, Düren 45 und Kreuzau-Drove 48 Stunden.


In der Fläche betrachtet waren die Niederschlagssummen des Monats ganz normal (50 – 75 l/qm). Am trockensten blieben folgende Ecken des Kreises:
Düren-Hoven mit 40 l, Zülpich mit 45 l, Kreuzau-Drove 52 l, sowie Düren Stadt  und Nideggen mit 54 l/qm.
Wie immer fiel auf den Bergen der Nordeifel deutlich mehr Regen: Hergarten-Düttling 84 l/qm, Schwammenauel und Brandenberg109 l, Schmidt 119 l und Vossenack 132 l.

Auch der Dezember ist mit dem 1. und 2. Adventwochenende eher mild und sehr stürmisch in den meteorologischen Winter gestartet. Die Kaltluftvorstöße sind bisher allerdings nur von kurzer Dauer und so sieht es auch für die neue Woche aus. Vielleicht läuft in diesem Jahr alles auf ein winterliches Weihnachten hinaus. Ich würde es uns allen gönnen.
Das Achterbahnwetter mit einem Auf und Ab der Temperaturen und den häufigen Stürmen ist jedenfalls für die Gesundheit nicht das Beste.


Am Freitagmorgen um 1:30 Uhr wurden in Vettweiß noch einmal 14,1 Grad gemessen (eher ein Frühlingswert). Als Folge treiben bereits jetzt die Schneeglöckchen und Krokusse mit Gewalt aus der feucht-warmen Erde.
Die Böen von Sturmtief „Hannes“ brachten am Freitag übrigens Böen bis zur Stärke 10. An der Station Nörvenich wurden sogar 97 km/h gemessen. Spitzenreiter im Rheinland war die Deponie des Kreises Aachen in Alsdorf-Warden (unweit von Aldenhoven). Hier wurden 103 km/h gemessen (Windstärke 11).

Allen Lesern wünsche ich besinnliche Feiertage und ein Jahr 2008 in Gesundheit.

Karl Josef Linden

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